Gebrüder Blattschuß

der: wie raube ich meinen Menschen den letzten Nerv 😉
eobachtungen nach dem Einzug von Eddy und Oskar…

Nach fast 10 Jahren Frettchenhaltung ziehen zum ersten Mal “richtige” Jungs bei uns ein. Wir dachten eigentlich, wir sind mit allen Frettchenwassern gewaschen, aber lest selbst:
Hier die bisherige Geschichte von Eddy und Oskar, innerfamiliär besser als „Gebrüder Blattschuß“ bekannt:

04.03.09 – Einzug der Jungs mit Kuscheldecken, Plüschtieren und guten Ratschlägen zu jedem einzelnen. Eddy ist ein großer gemütlicher Schmuser, der mit Leidenschaft Hauslatschen und Plüschtiere verschleppt, und Oskar ein überdrehter Floh.

nächster Tag – ich zieh mir den Zorn von Eddy zu, weil meine Hauslatschen einfach an meinen Füßen bleiben, soviel er auch dran beißt und zerrt. Dafür wird alles, was irgendwie plüschig ist, kreuz und quer durch die Wohnung vertragen.

2 Wochen später – Oskar bunkert wie ein Verrückter. Die Klammottenkiste im Wohnzimmer wird umgekippt und alles gnadenlos unters Sofa verschleppt. Ist die Kiste leer, geht es mit allem, was irgendwie greifbar ist, weiter. Beräumung von unserer Seite erzeugt absolute Verbiesterung auf Oskars Seite. Fazit: die Klamottenkiste wird vorerst aus dem Wohnzimmer verbannt.

01.04.09 – die Freiluftsaison wird eröffnet, die Bären ziehen in den Garten. Eddy testet als Erstes, wie hoch unser gelber Zaun ist – und hängt auch prompt oben dran und klettert am Gitter weiter.

02.04.09 – innerhalb des Gartenkäfigs wird eine Dachrinne als Überstegsperre in Zaunhöhe angebaut, um Eddys Tatendrang einzudämmen.

08.04.09 – Eddy entwickelt sich zum Schuhfetischisten. Da die Hausschuhe an unseren Füßen festgewachsen scheinen, schleppt er morgens und abends unsere Straßenschuhe (im allgemeinen 3 Paar) von der Haustür in seine Schatzkammern – wohlgemerkt treppauf und über 14 nicht wirklich bequeme Stufen. Mal eben schnell aus dem Haus geht für uns nur noch mit Hauslatschen – oder es dauert halt….

12.04.09 – Schnupperstunde für alle auf dem Campingplatz ohne besondere Vorkommnisse

17.-19.04.09 – erstes Campingwochenende. Ein Riesenmauerkübel, gefüllt mit ca. 150 Liter Blumenerde, wird fast komplett entleert und mehr oder weniger gleichmäßig über unser Areal verteilt. Eddy flutet das Bad, indem er in den Duschkopf beißt und ihn außerhalb der Duschwanne deponiert. Vaddy baut einen neuen, hoffentlich unverschleppbaren, Duschkopf an -> Spaßbremse!

22.04.09 – Nachbar ruft über den Gartenzaun, wir möchten bitte unser Tier aus seinem Hühnerstall holen. Eddy… Gottlob ist den Hühnern nichts passiert. Das letzte Futzelchen Gartenkäfig wird auch noch mit einer Dachrinne versehen

23.04.09 – Eddy ist weg!! Inspektion in Nachbars Hühnerstall ist erfolglos. Nach einer Stunde finde ich ihn in unserem Urlaubsquartier. Er ist am Käfig hochgeklettert, hat sich auf die Dachrinne plumsen lasse, von dort weiter den Draht hoch und auf der anderen Seite wieder runter…

24.04.09 – Am Käfig wird ein zusätzliches Brett angebaut, was Kletterpartien über Dachrinnen verhindert.

25.04.09 – Auf dem Campingplatz springt Eddy ohne Mühe auf den Schrank, auf dem alle Frettchenuntensilien liegen und verschleppt alles fein säuberlich unter die Terrasse. Oskar hat gesehen, wie Benny am Gitter des Gasheizers hochklettert um auf einem Stapel Stühle nach dem Rechten zu sehen und probiert es auch gleich mal. Und siehe – es klappt. Oskar sieht nach dem Linken.

26.04.09 – Eddy ist in der Toilette verschwunden und rollt mit viel Spaß eine Rolle Toilettenpapier von der Halterung.

28.04.09, 7 Uhr – wildes Gerappel im Frettizimmer. Die Gebrüder Blattschuß haben sich die kleine Transportbox vor unsere „Schleuse“ gezerrt, sind drübergesprungen und machen nun Theater, weil sie nicht zu Futter, Wasser und Klo zurückkommen. Die Transportbox wird fürderhin auf dem Frettchenkäfig deponiert.

28.04.09, 22:30 Uhr – kratzen an der Tür. Mangels Transportbox springen sie von ihrem Schnipselkarton über die Absperrung -> Schnipselkarton landet auf Frettikäfig.

29.04.09 – Vom Schnipselkarton werden die Deckel abgeschnitten und die Kiste wieder zum Beschuß freigegeben.

30.04.09 – Auf die „Schleuse“ werden Abflussrohre aufgesteckt, die die Rabauken am Drüberspringen hindern (sollen)

01.05.09 – Krach hinter der Tür… Schnipselkarton wurde umgekippt und so als Sprungbrett benutzt…

04.05.09 – eine Seite der „Schleuse“ erhält eine Aufstockung um 50 cm, in der Hoffnung, dass nun Rühe wird…

07.05.09 – Krach und Gepolter im Frettizimmer. Eddy ist über die Standuhr auf den Käfig gesprungen und hat die Transportboxen runtergeschmissen. Abdeckung des Käfigs wird kontrolliert und eingekürzt.

09.05.09 – “Schneesturm” vor der Toilettentür. Eddy hat eine neue Rolle Toilettenpapier von der Halterung geholt und versucht nun, seinen Schatz durch den Türspalt zu ziehen. Ergebnis: von 200 Blatt sind ungefähr noch 50 Blatt verwendbar – wenn man ausreichend Geduld zum Abwickeln hat. Das Toilettenpapier wird auf dem Spülkasten deponiert…

10.05.09 – sämtliche Agaven auf dem Campingplatz ausgegraben – trotz großer Buddelkiste. Oskar springt nun auch auf den Schrank und die Gebrüder verschleppen alles gemeinsam.

11.05.09 – die Agaven kriegen neue Erde und eine Drahtabdeckung

12.05.09 – Oskar und Eddy sitzen gemeinsam auf dem Käfig und schmeißen die Transportboxen runter. Abdeckung des Käfigs wird umgedreht -> die glatte Seite nach oben. Bei spätabendlicher Kontrolle ist alles i.O. – und ich fange mir einen erbosten Faucher von Eddy ein.

15.05.09 – Wir sind gerade auf dem Campingplatz angekommen und richten noch alles her, da sitzt Eddy von außen auf dem Frettchenkäfig und macht in luftiger Höh eine Inspektionsrunde. Also “großer Freilauf” nur noch unter permanenter Aufsicht.

22.05.09 – Alle Frettchenkäfige auf dem Campingplatz bekommen einen breiten Kranz aus Hartfaserplatten als Übersteigsperre – nicht schön, aber (hoffentlich) wirkungsvoll.

29.05.09, 9:45 Uhr – Es klingelt. Nachbar steht vor der Tür und sagt, ich möchte doch mal wieder mein Frett einsperren. Es war bei ihm “zu Besuch”, ist aber wieder zurückgekommen und spielt jetzt im Garten mit unserer Katze. Ich stürze in den Garten, um den Ausbrecher einzufangen. Und NEIN, es ist nicht Eddy… es ist Oskar!!!! Glücklicherweise sind Fretts ja ein bissel deppert, weil sie gleich die Ausbruchstelle zeigen und es wieder probieren. Oskar ist von der Abdeckung unserer Röhren so lange gegen den Zaun gesprungen, bis er die Hürde “Dachrinne” überwunden hatte. Dann gings am Draht hoch und auf der anderen Seite wieder runter.
Abdeckungen werden entfernt. Wenn´s nun ordentlich regnet, laufen zwar die Röhren voll, aber die haben Löcher, wo das Wasser absickern kann.

29.05.09, 2 Stunden später – Ich bin grad im Keller, da guckt eine Nase ins Kellerfenster — Oskar!!! Ich stürze nach oben, aber Oskar ist längst über alle Berge. Ich zieh mit Quietschie und Tube bewaffnet über Nachbars Grundstücke. Dort sind grad Handwerker und alle Kellerfenster stehen offen. Ich darf die Keller inspizieren – erfolglos… Nach gefühlten 10 Stunden geh ich zum Gartenkäfig zurück und siehe, am Ende des Gartens seh ich den Ausbrecher über die Wiese laufen. Zwischen einem Stapel Winterreifen krieg ich ihn zu fassen – und geb bei den Handwerkern ringsum Entwarnung.
Der Gartenkäfig bekommt ein zusätzliches Brett, weil auch Oskar sich vom Käfig auf die Dachrinne plumsen lassen hat.

…Fortsetzung folgt…

Sind wir nicht Frettchenquäler??? Berauben unseren Frettchen alle Betätigungsfelder, auf denen sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen könnten…
Wir können vor lauter schlechtem Gewissen schon gar nicht mehr schlafen.

Nachsatz:
Die Stelle, wo Eddy ein Schmuser ist, hab ich bis heut noch nicht gefunden.
Und die Aufgedrehtheit von Oskar war einfach nur Angst.

______________________________________________________________________